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Der 24-jährige, psychisch kranke Muji lebt seit Monaten angekettet in Marsiyos Haus, einer privaten, familiengeführten Einrichtung in Kebumen, Zentraljava, Indonesien. Als er fotografiert wurde, sagte Muji, dass er “sehr, sehr hungrig” sei. Er zeigte auf die Ketten an seinen Gelenken und sagte, dass dies gegen die Menschenrechte verstoβe. © 2019 Andrea Star Reese

Schon lange bevor die Covid-19-Pandemie große Teile der Welt lahmlegte, gehörten Lockdowns, Freiheitsentzug, Gewalt und Isolation zum Alltag hunderttausender Menschen weltweit: Die Rede ist von Menschen mit Behinderungen.

Viele dieser Menschen wurden in Hütten oder Käfigen eingesperrt oder an Bäume angebunden und damit gezwungen auf geringstem Raum zu essen, zu schlafen und sich zu erleichtern, manchmal über Jahre hinweg. Und warum? Einfach nur, weil sie an einer psychosozialen Behinderung bzw. einer psychischen Krankheit litten. Die unmenschliche Praxis des „Shackling“ (engl. für „anketten“) beruht auf der weitverbreiteten Stigmatisierung psychischer Beeinträchtigungen und auf einem Mangel an adäquaten Hilfsangeboten für Betroffene und Angehörige.

Weltweit gibt es hunderttausende Männer, Frauen und Kinder – manche erst 10 Jahre alt –, die schon einmal in ihrem Leben auf diese Weise angekettet wurden. Die Praxis betrifft über 60 Länder in Asien, Afrika, Europa, dem Nahen Osten und Lateinamerika.

Den ganzen Essay „Lockdown in Ketten“ von Kriti Sharma und Shantha Rau Barriga gibt es auf der Seite zum World Report 2021 oder unter hrw.org/de/world-report/2021/essay/lockdown-in-chains

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