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Junge Aktivist*innen prangern Klimapläne als „Verrat“ an

Aufruf zu vorausschauender Führung gegen Klimakatastrophe bei der COP26

Klimaaktivistin Greta Thunberg, Mitte, demonstriert mit anderen vor der Standard and Chartered Bank während eines Klimaprotestes in London, England, am 29. Oktober 2021, im Vorfeld der 26. UN-Klimakonferenz (COP26). © 2021 AP Photo/Frank Augstein

Brianna Fruean, eine 23-jährige Aktivistin aus Samoa, sagte es in ihrer Ansprache an die Staats- und Regierungschefs auf der Klimakonferenz in Glasgow (COP26) in einfachen Worten: “Wir ertrinken nicht; wir kämpfen.”

Die junge Klimabewegung ist in Glasgow präsent und lautstark, sowohl im Konferenzraum als auch auf der Straße – und sie wird von Millionen junger Menschen auf der ganzen Welt unterstützt. Während viele andere gerne zum Klimagipfel gekommen wären, dies aber wegen fehlendem Zugang zu Covid-19-Impfstoffen oder anderen Hürden nicht konnten, versammelten sich an diesem Wochenende Tausende zum COP26-Klimastreik.

Die jugendlichen Klimaaktivistinnen Greta Thunberg, Vanessa Nakate (Uganda) und Mitzi Jonelle Tan (Philippinen) sprachen in Glasgow zu den Menschenmengen und forderten sofortige, echte Klimaschutzmaßnahmen. Sie und ihre Mitstreiter*innen meinen, dass die von den Regierungen auf der Konferenz eingegangenen Verpflichtungen bei weitem nicht ausreichen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern.

In einem Brief an die Staats- und Regierungsoberhäupter der Welt bezeichnen die Aktivist*innen die jüngste Ankündigung von Klimaverpflichtungen durch die Regierungen als „Verrat“ und warnen vor einer „schrecklichen Zukunft, die durch die von Ihnen getroffenen Entscheidungen geschaffen oder vermieden wird“.

Die jungen Demonstrierenden sagen, dass Klimaschutzmaßnahmen dringender denn je sind und nicht länger aufgeschoben werden dürfen. Ihr Leben und das Leben künftiger Generationen steht auf dem Spiel. Schon jetzt sind Kinder auf der ganzen Welt bedroht von Tod, Krankheit, Hunger, Vertreibung und anderen schwerwiegenden Folgen des Temperaturanstiegs, von Dürren, Stürmen, Waldbränden und Überschwemmungen – weil die Regierungen keine angemessene Klimapolitik betreiben. Kinder aus armen und marginalisierten Gemeinschaften sind besonders gefährdet.

Die derzeitige weltweite Klimapolitik wird voraussichtlich zu einer globalen Erwärmung von etwa 2,9°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau führen – mit katastrophalen Folgen für das Leben und die Lebensgrundlagen von Kindern. Die Regierungen haben die menschenrechtliche Verpflichtung, schädliche Klimaauswirkungen weltweit zu verhindern, nicht nur innerhalb ihrer eigenen Grenzen. Sie müssen endlich auf diese jungen Menschen hören, damit beginnen, die Kohlenstoffemissionen drastisch zu reduzieren, ­und mit den besten wissenschaftlichen Erkenntnissen und im Einklang mit dem Pariser Abkommen von 2015 die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Diejenigen, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels bedroht sind, wie Brianna aus Samoa und ihre jungen Altersgenoss*innen auf der ganzen Welt, sollten nicht allein für eine Zukunft kämpfen, in der Klimagerechtigkeit für alle möglich ist.

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